Salon „Edvard Munchs unveröffentlichte Briefe – Wie passen sie zu seinen Werken?“
mit Steven Reiss
Der norwegische Künstler Edvard Munch ist durch seine Werke wie „Der Schrei“, die Madonnenbilder und auch die im Lübecker Behnhaus ausgestellten Porträts der Max-Linde-Kinder weltbekannt. Er entwickelte einen unverkennbaren Stil, der ihn deutlich von anderen expressionistischen Zeitgenossen unterschied und gilt heute als einer der wichtigsten Künstler der Moderne. Im Laufe seines Lebens hat er zahlreiche Briefe und weitere Schriftstücke verfasst, die teilweise in engem Zusammenhang mit seinem Werk stehen. Diese wurden bisher zu einem kleinen Teil in Oslo ausgestellt, sind zum größten Teil aber unbekannt und bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt.
Steven Reiss promoviert am Lübecker Zentrum für kulturwissenschaftliche Forschung zur Korrespondenz Munchs und hat erstmalig die bisher nur in norwegischer Sprache vorliegenden Briefe Munchs systematisch erarbeitet und mit Munchs gemaltem Werk verknüpft. Dabei liegt oft ein enger Zusammenhang zwischen Briefen, lyrischen und Prosa-Werken Munch und Munchs Gemälden und Graphiken vor. Interessanterweise scheint dabei bei Munch das schriftliche im Schaffensprozess vor dem gemalten Werk zu stehen, diese Herangehensweise Munchs war lange unbekannt. Steven Reiss führte an zahlreichen Beispielen Munchs enge Verbindung von schriftlichem und gemaltem Werk vor. Dabei ging er auch näher auf Munchs charakterliche Besonderheiten und seinen künstlerischen Werdegang ein.